Jede Tageszeitung, jedes Medium berichtet über die neue Social Media Plattform. Der neue "place-to-be"! Doch was ist Clubhouse? Was bringt das Ganze? Welche einzigartigen Chancen bietet dieser Social-Media Hype der Stunde? Ein Erfahrungsbericht.
Mit Jänner 2021 erfasste die Clubhouse Welle den deutschsprachigen Raum mit einer Wucht. Jede Tageszeitung, jedes Medium berichtet über die neue Social Media Plattform. Der neue "place-to-be"! Doch was ist Clubhouse? Ein sehr reduzierter Audio-Only-Kanal, eine Mischung aus Live-Podcast, virtueller Podiumsdiskussion und Mitmach-Radio. Alles Live. Kein Recording. Keine Postings Keine Likes. Nur Stimme und Inhalt. Und: Invite only! Sprich eine gewisse Exklusivität macht das Ganze nochmals besonders spannend. Und was bringt das Ganze? Welche Chancen bietet dieser Social-Media Hype der Stunde? In diesem Artikel schildere ich euch meine persönlichen Erfahrungen und welche sieben einzigartige Vorteile ich sehe.
(c) Wolfgang Lehner Fotografie. Mock-Up Lucia Schramm-Kaineder
(1) Neue Wege entstehen durchs Gehen!
Von Grund auf neugierig und immer sofort dabei, wenn es darum geht etwas Neues auszuprobieren, finde ich auch rasch einen Anlassfall. Neben Themen rund um neue Arbeitswelten, #newwork Themen, ist das Thema #coworking meine Leidenschaft.
Aktuell bin ich mit mehreren Projekten sehr stark involviert in der Gestaltung von neuen Arbeits- und Begegnungsräumen im ländlichen Raum. (1) In Traun hat gerade ein höchst innovatives Projekt gestartet: Die Entwicklung des Graumann-Viertels, bei dem ich die Projektleitung für den Community-Aufbau über habe. (1) Für die Region Traunviertel bin ich deren Strategie-Prozess bzw. bei der Visionsentwicklung involviert und beim REGIONAL. DIGITAL. INNOVATIV Call der FFG arbeite ich mit rund 65 Vordenkerinnen zu eben diesem Thema.
Zusätzlich erarbeite ich mit Martin Schott, Christian Kloyber und Markus Kaiser-Mühlecker aktuell verschiedene Modellen / Konzepte zum Thema Coworking der Zukunft : (1) einer "Coworking Academy" für Interessierte bzw. Gründer von Coworking-Spaces - und (2) einem "Community as a Service" Modell für kleinere bzw. neu eröffnete Spaces.)
So beschlossen wir unsere Konzeptideen rund um das #CoworkingderZukunft gleich mit einer breiteren Community zu diskutieren und mit einer COWORKING Talk Reihe die neue Social Media APP Clubhouse zu testen.
(2) Visibility - Sichtbarkeit für bestimmte Themen
Gesagt. Getan. Das erste Thema für die neue Clubhouse 🇦🇹 COWORKING Talk-Reihe ist schnell gefunden: "Coworking am Land". Das Aufsetzen von einem Raum ist intuitiv und einfach. Ich liste meine Co-Hosts und meine WE GROW Kollegin Kathrin Weiss, tippe Name und Beschreibung und schon ist der erste Einladungslink kreiert. Clubhouse bietet praktischerweise die Möglichkeit gleich einen Kalender-Eintrag zu kreieren bzw. die Einladung zum geplanten Raum über Twitter zu teilen.
Als Clubhouse Newbie ohne Follower habe ich zusätzlich die Clubhouse Einladung über meine Netzwerke und Gruppen auf LinkedIn, Facebook, SLACK, Whatsapp, XING geteilt, was gleich sehr spannende Diskussionen rund um Coworking am Land ausgelöst hat.
(3) Zugang & Live-Interaktion mit Top-Experten
Natürlich habe ich auch meine Sparring-Partner im Bereich Coworking zum Clubhouse Talk explizit eingeladen, auch mit dem Hinweis, dass, falls sie noch einen Clubhouse-Invite bräuchten, sich melden könnten.
Wie kommt man zu spannenden Räumen und spannenden Zuhörern/Speakern? Da man sich auf Clubhouse nur für grobe Themenblöcke interessieren kann, ist es besonders wichtig gut und strategisch auszuwählen, wen man folgt. Clubhouse sendet Hinweise, wenn Personen aus deinem persönlichen Clubhouse-Netzwerk sprechen bzw. du kannst sehen, wenn sie online bzw. in anderen Räumen sind.
Über dieses Follower-Prinzip sind bei unserem Premiere-Talk gleich über 15 ausgewiesene Coworking-Experten, Founder von Spaces bzw. Coworking-Netzwerken, wie z.B. Ulrich Bähr, der Mitherausgeber der Bertelsmann-Studie "Coworking im ländlichen Raum" und etwa 15 weitere Zuhörer live beim Clubhouse-Talk dabei gewesen. Durch das einfache Prinzip des Handhebens bzw. des Einladens auf die virtuelle Speaker-Bühne ist es unglaublich leicht und sich natürlich anfühlend, ins Gespräch mit Top-Experten zu gehen! Nicht nur eine lebendige Diskussion ist entstanden, sondern ich lernte wieder neue Best Practice Beispiele und interessante Menschen kennen. Was für eine tolle Sache!
(4) Tiefere Diskussionen zu neuen Themen
Clubhouse bietet einen neuen Denk- und Dialograum. Das Format zwingt einerseits zum aktiven Zuhören (es gibt ja keine Möglichkeit zum Kommentieren, parallel Diskussionen führen oder liken), andererseits hat man die Möglichkeit selbst zu Wort kommen, wenn man darum bittet (virtuelles Hand heben) bzw. für die Moderatoren interessant wirkt (über das Clubhouse Profil, die persönliche "Bio") und auf das virtuelle Podium eingeladen wird.
Selten habe ich so ehrliche, offene und wertvolle Interaktionen gehört. Mir scheint, dass dieser doch geschützte Rahmen (kein Recording, keine hate speech, keine Postings) einen neuen Dialograum eröffnet. Nicht verwunderlich, dass auch Politiker bzw. CEOs diese neue Bühne bzw. vorallem neuen, direkten Austauschraum mit der Bevölkerung erproben.
(5) Aufbau von einem lebendigen Netzwerk
Während der Clubhouse Diskussionen kannst du die Profile der Zuhörer stöbern und dich mit spannenden Personen vernetzen. Direkte Links gibt es bei Clubhouse nur zu Instagram und Twitter, aber du kannst im Profil Links oder Benutzernamen angeben, die Vernetzung ermöglichen. Oder eine klassische Google Suche hilft natürlich auch.
Bei unserem ersten Clubhouse Talk wurden bereits Themenwünsche für die nächsten Talks genannt. Es wurden auch Ansprechpartner bzw. mögliche Gastredner vorgeschlagen. So erweitert sich dein Netzwerk mit hochwertigen Kontakten. Kein Kontakte sammeln, sondern Verbindungen schaffen!
Einladung zum Clubhouse COWORKING Talk Nr. 02: Megatrend COWORKATION? // Talk Nr. 03 - BUILDING COMMUNITIES
(6) Ein soziales Medium
Viele der sogenannten Sozialen Medien sind schon lange nicht mehr sozial. Viel Negatives, viel hate speech findet auf Twitter, Facebook & Co statt. Viele Menschen kehren daher bereits diesen Medien den Rücken. Clubhouse ermöglicht mit dieser minimalen, aber puren, echten und unmittelbaren Interaktion einen sehr inhaltlich basierenden Dialog, wo man zuhört bzw. tiefere Gespräche durchführen kann.
Und ein demokratisches Medium. Ein jeder Nutzer ist gleich. Jeder kann einen eigenen Raum eröffnen und zum Dialog einladen. Jeder hat die Möglichkeit direkt mit den Menschen in Kontakt zu treten. Keine Ads, keine Pop-Ups, nur ein Profil, Followers und eine persönliche Bio. Vermutlich wird dies nicht lange bleiben, denn auch Clubhouse wird mit seiner App Geld verdienen müssen. Aber zur Zeit ist das eine sehr angenehme, störungsfreie Diskussionsumgebung und willkommene Abwechslung zu den ganzen Videokonferenzen.
Ich freu mich total, dass ich mit dir persönlich sprechen darf!
Das war die spontane Meldung von Susanne. Susanne wurde im Clubhouse Q&A Talk "Facebook-Marketing leicht gemacht" mit Katrin Hill auf die Bühne geholt, als sie ihre virtuelle Hand gehoben hatte. Dadurch konnte sie ihre persönliche Frage direkt an DIE Facebook Expertin stellen.
(7) Schnelles inhaltliches, ehrliches Feedback
Gerade für uns Unternehmer*innen ist es wichtig, schnelles Marktfeedback zu erhalten bzw. nicht am Markt vorbei zu produzieren. Keine Ablenkung durch Verpackung oder Visuelles. Es geht nur um Inhalte.
Am 22. Februar startet mein BETA-Durchgang des nigelnagelneuen Online-Live-Kurses zum Thema: "Erfolgreich Kooperationen und Communities aufbauen, ganz ohne lästiges, zeitintensives Networking". Ich werde Clubhouse davor noch als Sounding-Board nutzen um noch besser zu verstehen, was die Herausforderungen beim Thema Community- und Netzwerkaufbau sind.
Stay tuned! >>> Informiere mich über diesen Clubhouse Talk! Falls du noch einen Clubhouse-Invite brauchst, kannst du dich auch gerne bei mir melden!
Nachteile gibt es natürlich auch
Wo Licht ist, da ist Schatten. Die Clubhouse App ist erst eine Beta-Version, die derzeit nur für IOS zugänglich ist. (Android ist geplant!) Der größte Kritikpunkt ist der Datenschutz - hier in Europe ist dies ein großes Thema (Stichwort: Adressbuch-Zugriff)! Ein weiterer ausgrenzender Nachteil ist der "Invite-only" Modus der App.
Mein Fazit: Ein tolles Medium, dass einen Nerv trifft: den Wunsch nach echter Interaktion und Austausch auf Augenhöhe!
Ich kann nur sagen: Just try it!
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Treffen wir uns bei einem unserer nächsten Clubhouse-Talks?!
PS: Wenn du mehr über die grundlegenden Funktionalitäten von Clubhouse erfahren möchtest, empfehle ich diesen feinen Artikel dazu https://www.gq-magazin.de/lifestyle/artikel/clubhouse-der-guide-fuer-die-neue-audio-app
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